Sep. 14
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Es ist der höchste Betrag, den je eine Bank in einer zivilrechtlichen Auseinandersetzung mit der Regierung der Vereinigten Staaten zahlen muss. Die Regierung in Washington teilt mit, dass gegen die Bank of America eine Strafe in Rekordhöhe verhängt wurde. Vorausgegangen war der Vorwurf, beim Verkauf Wertpapieren, die mit Immobilienkrediten besichert waren, Investoren,hereingelegt zu haben. So habe die Bank nach Meinung der US-Justiz den potentiellen Kunden den Kollaps des Immobilienmarktes bewusst verschwiegen und diese darüber im Unklaren gelassen, wie schlecht es tatsächlich um die Kredite stand. Die Bank muss nun 9,65 Milliarden Dollar als Strafe an die US-Justiz sowie sieben Milliarden Dollar an geschädigte Verbraucher zahlen.
Ähnlich wurde bereits mit anderen Großbanken verfahren: Auch JP Morgan Chase und auch die Citigroup einigten sich zuvor mit der US-Regierung und zahlten Strafen – wenn auch in deutlich niedrigerer Höhe. So zahlte die Citigroup sieben Milliarden Dollar und Wettbewerber JP Morgan Chase 13 Milliarden Dollar. Bereits im März hatte sich die Bank of America damit einverstanden erklärt, den geschädigten Immobilienfinanzierer Freddie Mac sowie Fannie Mae, beide in staatlichem Besitz, 9,5 Milliarden Dollar als Entschädigung zu zahlen. 2008 hatte die Bank of America seinerseits den Immobilienfinanzierer Countrywide übernommen.
Wegen Zwangsräumungen, die sich als widerrechtlich herausstellten und aufgrund des Verlaufs von faulen Immobilienkrediten flossen bereits bislang mehr als 50 Milliarden Dollar an Bußgeldern. Diese haben den Gewinn des Geldinstitutes bereits aufgebraucht.
Hintergrund ist in allen Fällen der Verkauf von sogenannten gebündelten Kreditpakten, die seinerzeit mit ursächlich für die Finanzkrise des Jahres 2008 waren, die mit dem Zusammenbruch der Investmentbank Lehmann Brothers ihren Höhepunkt fand. Viele Menschen, vor allem in den Vereinigten Staaten, mussten ihre Häuser verkaufen oder zwangsversteigern lassen, da sie ihre Immobilienkredite nicht mehr bedienen konnten und blieben letztlich doch auf hohen Schulden sitzen.
Trotz der Milliardenstrafe stieg die Aktie der Bank of America um etwa ein Prozent, da viele Anleger nun endlich Klarheit in diesem seit langem schwelenden Verfahren sehen.