Jan. 21
8
Auch wenn viele Deutsche derzeit den zweiten Shutdown spüren, so kann sich die deutsche Industrie derzeit nicht beklagen. Im November meldete man einmal mehr ein Plus bei den Aufträgen. Die Produktion komme oftmals nicht mehr hinterher, die Nachfrage bedienen zu können.
Die Industrieunternehmen in Deutschland trotzen der Corona-Krise, wie aus neuen Daten hervorgeht, die das Bundeswirtschaftsministerium nun veröffentlichte und die die Auftragslage der Unternehmen abbilden. Der November ist nunmehr der siebte Monat in Folge, in dem sich die Industrie über ein Auftragsplus freuen kann. Dieser Zuwachs ist inzwischen so groß, dass das Niveau getoppt wird, das noch vor der Corona-Pandemie bestanden hat. Treiber bei den deutschen Industrieunternehmen ist insbesondere die Nachfrage, die aus den anderen Euroländern kommt. Hier beträgt der Zuwachs 2,3 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Zu den Zahlen des Ministeriums steuert nun auch die Nachrichtenagentur Reuters Befragungsergebnisse bei, aus denen hervorgehen, dass Ökonomen zuvor lediglich ein Plus von 1,2 Prozent angenommen hatten.
Schon im Oktober konnte die Industrie ein Auftragsplus von 3,3 Prozent vermelden, sodass inzwischen das Vorkrisenniveau übertroffen wurde. Nimmt man den Monat Februar als Maßstab, so liegen die Werte inzwischen um 4 Prozent über diesem Level. Es gebe also „keine Spur“ von einer „Durststrecke“, betont Alexander Krüger, Chefvolkswirt beim Bankhaus Lampe. Im November setzte sich der Erholungsprozess weiter fort, unterstreicht auch das Bundeswirtschaftsministerium. Lediglich in den Branchen de Kraftfahrzeuggewerbes und beim Maschinenbau seien die Auftragseingänge etwas schwächer ausgefallen. Beim Fahrzeugbau wie auch optischen Geräten und der EDV sei dies indes kompensiert worden, ebenso wie bei den chemischen Erzeugnissen.
All dies nähre die Hoffnung, dass im vierten Quartal die Wirtschaft nicht zu stark in Mitleidenschaft gezogen werde. Vor allem Innenstadthändler wie auch Dienstleister litten derzeit stark unter dem neuerlichen Lockdown, während seitens der Industrie zu hören ist, dass die Produktion den Auftragseingängen nicht mehr folgen könne. Auch eine sich abzeichnende Erholung der Weltwirtschaft dürfte dazu beitragen, dass auch das Auslandsgeschäft bald weiter Fahrt aufnehmen werde, kommentierte man bei der Weltbank die derzeitige Lage.