ABN Amro geht an die Börse und beschert den Niederlanden nun Einnahmen in Milliardenhöhe

Die Niederlande hatten zu Zeiten der Bankenkrise die ABN Amro-Bank verstaatlicht. Nun zahlt sich dies aus, denn die Kosten der Finanzkrise werden nun durch den Börsengang des Kreditinstituts gemildert. Es werden Einnahmen von mehreren Milliarden erwartet. Dennoch zeigt sich, dass unterm Strich die Rettung von ABN Amro ein Verlustgeschäft gewesen sein dürfte.
Auf Einnahmen in Höhe von 3,3 Milliarden Euro darf die Regierung der Niederlande hoffen, wenn nun die in der Finanzkrise verstaatlichte Bank ABN Amro an die Börse gebracht wird. 188 Millionen Aktien sollen verkauft werden und der Ausgabekurs liegt bei 17,75 Euro je Aktie. Dies teilte die ABN Amro, die ihrerseits die zweitgrößte Bank der Niederlande ist, selbst mit. Insgesamt plant der Staat nun, ein Viertel seiner Anteile zu veräußern. Dies soll auch die sogenannten Mehrzuteilungsoption beinhalten, so dass sich aktuell final ein Ausgabepreis von zusammengerechnet 16,7 Milliarden Euro ergeben dürfte. Gleichzeitig zeigt dies aber auch, dass der somit erzielte Preis weniger Geld einbringt, als man dies bislang erhofft hatte.

So war eigentliche eine Preisspanne von Beträgen zwischen 16 und 20 Euro angedacht worden. Offenbar hatte man sich dann aber wohl darauf verständigt, die Ausgabespanne einzuengen und einen Ausgabekurs von 17,50 Euro bis 18 Euro zu erzielen.
Die Regierung in Den Haag hatte bereits im August des vorletzten Jahres beschlossen, die Bank an die Börse zurückzubringen, nachdem diese im Rahmen der Bankenrettung während der Finanzkrise verstaatlicht worden war. Insgesamt dürften neben den seinerzeit für das Kreditinstitut gezahlten 16,8 Milliarden Euro schätzungsweise weitere fünf Milliarden Euro investiert worden seien, um das Tätigkeitsfeld und die Existenz der Bank als solches aufrecht zu erhalten. ABN Amro ist zwar die zweitgrößte Bank der Niederlande, fokussiert ihr Hauptgeschäft aber zu weiten Teilen auf den Heimatmarkt. Nun wurden die Pläne konkretisiert und umgesetzt, aber final betrachtet dürfte dennoch die Bankenrettung und die nun anstehende Veräußerung ein Minusgeschäft darstellen. Immerhin war diese Aktion wohl erfolgreich, erwirtschaftet die Bank doch inzwischen wieder Gewinne. In wie weit die Aktie nun auch für Anleger interessant sein kann, lässt sich derzeit nur schwer abschätzen.

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