Deutsche haben Geldvermögen von 5401 Milliarden Euro

Den Niedrigzinsen zum Trotz hat die Summe, die die Deutschen an Geldvermögen auf Konten parken, ein neues Rekordhoch erreicht. Steigende Löhne wie auch eine hohe Aktienquote befeuern dies ebenso wie ein robuster Arbeitsmarkt.
In Deutschland hat das Geldvermögen eine neue Rekordhöhe erreicht, obwohl derzeit Niedrigzinsen die Rendite alles andere als hoch ausfallen lässt. Hier summiert sich im zweiten Quartal des Jahres bei den privaten Haushalten inzwischen ein Betrag von 5401 Milliarden Euro. Dies teilt die Deutsche Bundesbank mit. Die Zahl setzt sich zusammen aus Bankeinlagen, Ansprüchen gegenüber Versicherungen, Wertpapieren sowie Bargeld.
Im Vergleich zum ersten Quartal bedeutet dies eine Steigerung um 0,8 Prozent bzw. 44 Milliarden Euro. Dies resultiere aus dem langjährigen Durchschnitt, auch wenn leichte Bewertungsverluste in Höhe von fast 4 Milliarden Euro durch eine Flaute an den Börsen hinzukamen. Robust sei weiterhin der deutsche Arbeitsmarkt und auch die Reallöhne seien weiter gestiegen. Dies habe zur Folge, dass die Menschen wieder verstärkt Rücklagen bildeten. Dies geschehe weiterhin zunehmend in Form von Aktien oder auch Fonds – und das, obwohl die Deutschen eher als aktienscheu gelten. Zwar ziehen die Bundesbürger nach wie vor liquide bzw. risikoarme Geldanlagen vor, aber es sei festzustellen, dass die Investitionen in Investmentfonds oder Aktien zunehmen würden. Als Grund hierfür nannte die Bundesbank den Wunsch der Anleger, eine höhere Rendite zu erzielen, als dies derzeit mit Spareinlagen möglich sei. Davon profitierte insbesondere der Markt der Renten- und Immobilienfonds. Weniger Geld als in den Quartalen zuvor floss indes in Aktien. Werden Anteilsscheine von Unternehmen gekauft, dann seien dies zumeist Werte aus Deutschland.

Den Löwenanteil aber investierten die Deutschen weiterhin in Bankguthaben und Bargeld. Während etwa 5 Milliarden Euro in Aktienwerte flossen, betrug die Summe hierbei 25 Milliarden Euro. Zudem sei ein Gesamtbetrag von 18 Milliarden Euro in Versicherungen wie auch Pensionseinrichtungen gezahlt worden. Diese Geldsumme sei jedoch, verglichen mit der Vergangenheit, eher als unterdurchschnittlich zu bewerten.
Aus klassischen Spareinlagen wurde Geld herausgenommen. Die konjunkturelle Flaute wie auch anhaltende Niedrigzinsen seien, so die Europäische Zentralbank, ursächlich dafür, dass die Deutschen Gelder aus Sparbüchern, die nur noch wenig bis gar keine Rendite abwerfen, herausnehmen würden.
Gestiegen ist die Summe der Verbindlichkeiten privater Haushalte. Zunehmende Investitionen in den Wohnungsbau, gestützt durch niedrige Kreditzinsen, sorgten hier für eine Steigerung um 1 Prozent auf nunmehr 1,645 Billionen Euro. Dies trägt zu einer Erhöhung des Nettogeldvermögens um 0,8 Prozent auf nunmehr 3,756 Billionen Euro bei.

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