Deutsche sind etwas weniger in Kauflaune

Die Kauflaune der Deutschen sinkt – dies ist ein Novum, denn seit Jahresbeginn war diese ungebrochen. Der Rückgang erfolgt allerdings auch nur auf geringem Niveau. Der von den Marktforschern der GfK errechnete Konsumklimaindex geht leicht zurück und zeigt auf, dass die Deutschen aktuell etwas vorsichtiger geworden sind, was die Aussichten in die Zukunft anbelangt.
Erstmals seit Jahresbeginn hat sich die Stimmung der Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland verschlechtert. Dies betrifft nicht nur die Erwartung an das Einkommen, sondern auch die Kauflust – wenn auch lediglich in geringem Umfang. Beide Werte seien leicht zurückgegangen, teilte nun die GfK, die Gesellschaft für Konsumforschung, mit und verwies auf das Barometer für Konsumklima, das von der GfK regelmäßig erstellt und publiziert wird. So sei für April das Konsumklima um 0,1 Punkte auf 9,4 Punkte gefallen. GfK-Experte Rolf Bürkl sieht darin eine Abschwächung des Optimismus der Verbraucher.

Verändert habe sich der Blick der Verbraucher auf die konjunkturelle Entwicklung wie auch auf die eigene finanzielle Situation. Hier sei man skeptischer als in den Monaten zuvor. Dies spiegelt sich in der Bereitschaft für größere Anschaffungen wider. Die Anschaffungsabsicht habe hier nachgelassen. Allerdings sei die Konsumlaune weiterhin „ungebrochen“, sagte Bürkl, da sich der Indikator hierfür weiterhin auf einem recht hohen Niveau befände. Vor allem Zuwächse beim Einkommen im Jahre 2015 seien verantwortlich für die bisher ungebremste Kauflaune der Deutschen. Damals waren die Reallöhne um 2,4 Prozent gestiegen. Dies geht aus Daten des Statistischen Bundesamtes hervor, die nun in revidierter Form vorliegen. Demzufolge handele es sich um den größten Anstieg seit Beginn der Datenerhebung. Auch Niedrigzinsen, eine gute Situation am Arbeitsmarkt oder auch die geringe Inflation würden wohl auch im laufenden Jahr die Nachfrage und damit die Wirtschaft weiter ankurbeln. Die GfK rechnet hierbei mit einem Wachstum der privaten Ausgaben um etwa zwei Prozent.
Für die Betrachtung des Konsumklimas befragt die GfK monatlich 2.000 Personen. Die aktuellen Ereignisse, insbesondere die Attentate in Brüssel, seien hierbei indes noch nicht berücksichtigt. Als Bremser erweisen sich vielmehr die Nachfrageschwäche nach deutschen Produkten in den USA oder in China.

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