Festgeld muss nicht zwingend unflexibel sein

Festgeld ist Sparern in der Regel als unflexible Anlagemöglichkeit bekannt. Diese Aussage ist aber nicht zwingend korrekt – Man muss nur wissen wie.

Die erste Möglichkeit ist ein Mix aus unterschiedlichen Laufzeiten. Anstatt sich drei Jahre fest zu binden, könnte man doch einfach sein Kapital aufteilen und es für ein, zwei und drei Jahre fest anlegen. Natürlich kann solch ein Mix auch mit kürzeren Zeiträumen verwirklicht werden. Attraktive Zinsen gibt es momentan jedoch erst ab einem Jahr Laufzeit.

Die Vorteile der Kombinations-Idee liegen ganz klar auf der Hand. Man kann früher über einen gewissen Teil seines Geldes verfügen und zu diesem Zeitpunkt selbst entscheiden was weiterhin damit geschieht. Es ist gesetzlich ohne Frage erlaubt diverse Festgeld-Angebote zu kombinieren. Kreditinstitute berechnen für Festgeld keinerlei Gebühren, sodass dem Anleger auch nicht andauernd neue Kosten entstehen.

Wenn man beispielsweise 15.000 Euro anlegen möchte und diese Summe auf drei Festgeld Anlagen verteilt dann könnte das (wenn die Zinsen in jedem Jahr um einen Prozentpunkt steigen) wie folgt aussehen:
Das Festgeld 1 wurde für ein Jahr zu einem Zinssatz von 2,0 % angelegt. Das Festgeld 2 läuft zwei Jahre, wofür 2,2 % Zinsen erhalten werden und das Festgeld 3 läuft drei Jahre und bringt Zinsen in Höhe von 2,5 %. Im ersten Jahr liegt der Durchschnittszins bei etwa 2,23 %, daher wäre der Zinsgewinn 334,50 Euro. Wenn das Festgeld 1 nach einem Jahr für weitere zwei Jahre bei einem Zinssatz von 3,0 % angelegt wird, dann würde der Durchschnittszinssatz bereits bei 2,56 % liegen, was immerhin bereits 384 Euro wären. In den kommenden Jahren wird der Durchschnittszinssatz immer weiter ansteigen, wodurch auch die jeweilige Rendite höher ausfällt. In jedem Fall steigen die Erträge also an, sodass ein solches Konzept durchaus lohnenswert ist.

Es gibt jedoch eine weitere Möglichkeit seine Ersparnisse flüssig zu halten, auch wenn sie als Festgeld angelegt werden. Es wäre durchaus möglich Tages- und Festgeld zu kombinieren. Die Kreditinstitute werden die Ersparnisse für eine gewisse Zeit anlegen, jedoch bleibt ein bestimmter Teil des Vermögens stets abrufbar. Für die gesamte Laufzeit und für den Gesamtbetrag der Einlage wird ein fester Zinssatz vereinbart. Sollte das Geld zuvor benötigt werden, dann wird sich der verbleibende Betrag weiterhin verzinsen. Bei solchen Produkten liegen die gängigsten Laufzeiten zwischen 1 und 3 Jahren.

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