Nov. 16
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Wenig Kopfzerbrechen machen sich aktuell die Unternehmen in Europa, denn die Aussichten für eine positive Entwicklung sind derzeit immer noch besser, als zahlreiche Experten bislang erwartet hatten. Dies resultiert aus einer monatlich erhobenen Umfrage unter Einkäufern.
Unternehmen, die in der Eurozone tätig sind, zeigen sich im Monat Oktober deutlich optimistischer, als dies zunächst erwartet worden war. Die Stimmung habe sich weiter aufgehellt und auch was das Tempo eines Aufschwungs angeht, so sei man viel zuversichtlicher. Das Forschungsinstitut Markit in London teilte hierzu mit, dass sich der von den Briten erhobene Einkaufsmanagerindex um 1,1 Zähler auf 53,7 Punkte erhöht habe. Die Studie gilt an den Finanzmärkten als wichtiger Indikator und könnte zudem dazu beitragen, zum gegenwärtigen Zeitpunkt den Druck zu nehmen, der auf der Europäischen Zentralbank lastet. Hier wurde in der jüngsten Vergangenheit der Ruf nach einer Lockerung der Geldpolitik, insbesondere der Zinspolitik, laut.
Die Studie gilt als Gradmesser für die Entwicklung der Konjunktur. Er bezieht sich zwar zunächst auf die Industrie, wird aber auch als Gradmesser für die restlichen Bereiche der Wirtschaft herangezogen. Der Einkaufsmanagerindex wird gebildet aus insgesamt elf Teilindizes. Diese spiegeln die Veränderung zum Vormonat wider. Sackt dieser Gesamtwert unter die Marke von 50 Punkten, bedeutet dies, dass die Industrie im Vergleich zum Vormonat geschrumpft sei. Wachstum wird durch Werte reflektiert, die größer als 50 Punkte sind.
Zwar waren Experten bislang davon ausgegangen, dass der Wert für den Monat Oktober bei 52,8 Punkten liegen würde. Gerade aber in den Bereichen Dienstleistungen wie auch Industrie habe sich der Stimmungsindikator jedoch deutlich verbessert. Man werte dies als „ein neues Lebenszeichen“ der Eurozone für den Beginn des vierten Quartals 2016, betont Chris Williamson, der Chef-Volkswirt von Markit. Positiv dürfte sich nach seiner Meinung nun auch der Beschäftigungsaufbau wie das gesamte Wirtschaftswachstum entwickeln.
Auch in Deutschland seien gerade in den Bereichen Industrie und Dienstleistung die Stimmungsindikatoren weiter im Aufwind. Die deutsche Binnenwirtschaft sei „auf einem soliden Fundament“ war von Markit-Experte Oliver Kolodseike zu hören. Dies sei umso bedeutsamer, weil gerade der Servicesektor in den letzten Monaten eher stagniert habe. Nun habe dieser wieder „ordentlich Fahrt“ aufgenommen, so Kolodseike.