Postbank-Übernahme macht 1.000 Stellen bei Deutscher Bank überflüssig

Bis zu tausend Stellen will die Deutsche Bank in naher Zukunft abbauen. Aufgrund der Integration der Postbank werden hier manche Positionen nicht mehr benötigt. Gekündigt werden soll niemand, denn die Deutsche Bank baut auf die Akzeptanz eines Freiwilligenprogramms.
Die Deutsche Bank hat ein Freiwilligenprogramm aufgelegt, das es dem Geldinstitut ermöglichen soll, bis zu tausend Stellen abzubauen. Dies bestätigte eine Sprecherin des Konzerns, nachdem zuvor das „Handelsblatt“ hierüber berichtet hatte. Geschehen soll dies durch die Zahlung von Abfindungen, um freiwillig aus dem Unternehmen auszuscheiden. Auch Angebote zum Vorruhestand will man anbieten. Als Ursache für diese Offerten nannte die Deutsche Bank die Integration der Postbank in den Konzern. Hierdurch seien vor allem im Bereich der Privatkundenbetreuung bald bis zu tausend Stellen überflüssig.
Niedrige Zinsen machen den Banken seit geraumer Zeit zu schaffen. Da bildet auch die Deutsche Bank keine Ausnahme. Auch hier leidet das klassische Kredit- wie auch das Einlagengeschäft. Dieses wirft immer weniger Profit ab. Gebühren für viele Dienstleistungen sind nach wie vor nur schwer durchzusetzen und auch die Kapitalmärkte reagieren derzeit eher verhalten. Auch dies drückt auf die Einnahmen. Die Deutsche Bank ist dennoch ein Sonderfall, denn hier belasten Fehler aus der Vergangenheit das Geschäft der Großbank nach wie vor schwer. Skandale und die daraus resultierenden juristischen Streitigkeiten waren ursächlich für zwei verlustreiche Jahre in Folge.

Eine der Konsequenzen, die Deutsche Bank-Chef John Cryan seit geraumer Zeit antreibt, ist der Umbau des Konzerns. Die Integration der Postbank in die Deutsche Bank wird dabei als wesentlicher Baustein betrachtet. 20 Millionen Kunden sollen somit den Grundstein dafür bilden, dass die Deutsche Bank hier wieder Marktführer wird. Die Kunden der Postbank bringen dem Kreditinstitut ein Gesamtvermögen von 325 Milliarden Euro. Auch erhofft sich die Deutsche Bank Synergieeffekte von bis zu 900 Millionen Euro. Zum Ende des zweiten Quartals sollen die beiden Institute dann in einer Rechtseinheit zusammengeschlossen werden. Allerdings stehen vor diesem Zusammenschuss noch Verhandlungen mit der Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di an, denn diese fordert unter anderem, den Kündigungsschutz zu verlängern. Auch ein Gehaltsplus von fünf Prozent steht auf der Liste der Forderungen der Gewerkschaft. Sollte sich dies nicht durchsetzen lassen, steht die Androhung eines Streiks im Raum.

Comments are closed.