Nov. 18
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Im Außenhandel gibt es zunehmend Probleme, die für Deutschland kritisch zu sehen sind. Nun haben die Wirtschaftsweisen reagiert und ihre Prognose für das Wachstum deutlich gesenkt.
Die deutsch Wirtschaft leidet zunehmend unter aktuellen Themen wie dem Brexit oder auch Handelsstreitereien auf internationaler Ebene. Darauf haben nun auch die Wirtschaftsweisen reagiert und ihre Prognosen für das ökonomische Wachstum des Landes deutlich nach unten gesetzt. So geht man derzeit davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im laufenden Jahr lediglich um 1,6 Prozent wachsen werde. Für das kommende Jahr rechnet man mit einem Plus von 1,5 Prozent. Das berichten Medien wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung und die Neue Berliner Redaktionsgesellschaft. Damit weichen die Sachverständigen deutlich von ihren bisherigen Prognosen ab. Ursprünglich hatte man mit einem Wachstum von 2,3 Prozent in diesem Jahr gerechnet. Für das kommende Jahr war man von einem Plus von immerhin noch 1,8 Prozent ausgegangen. Die nun an Bundeskanzlerin Angela Merkel überreichten aktualisierten Unterlagen korrigieren diese Erwartungen einmal mehr nach unten, nachdem man bereits im September die Wachstumserwartungen nach unten gesetzt hatte. Damals hatte man Werte von 1,7 Prozent sowie 1,9 Prozent genannt. Anders sieht es die Bundesregierung. Hier rechnet man weiterhin mit einem Anstieg des Wachstums um 1,8 Prozent für dieses Jahr sowie für das Folgejahr 2019.
Vor allem ungünstige Rahmenbedingungen haben die Wirtschaftsweisen nun zu einem Umdenken veranlasst. Dazu zählt neben dem bislang ungeordneten Ausstieg Großbritanniens aus der EU auch der Handelsstreit mit den USA.
Die Ökonomen sehen die deutsche Volkswirtschaft mit „großen Herausforderungen“ konfrontiert. Die Zukunft vor allem einer multilateralen weltweiten Wirtschaftsordnung sei aktuell ungewiss, betonen sie. Die größte Herausforderung auf Bundesebene sehen sie indes beim demografischen Wandel. Dieser werde zunehmend eine Anhebung des Renteneintrittsalters erforderlich machen. Der Bundesregierung empfehle man zudem die vollständige und baldige Abschaffung des Solidaritätszuschlags. Dieser, so der Sachverständigenrat, sei „anreizfeindlich“.