Solarfirmen derzeit kaum von der Sonne verwöhnt

Düstere Aussichten für die Aktien von Yingli, Jinko, Canadian Solar und Trina. Insbesondere die Aktien chinesischer Solarfirmen erlebten in den letzten Tagen eine regelrechte Achterbahnfahrt. Gründe hierzu liegen in den Zukunftsaussichten, die offenbar deutlich weniger rosig zu bewerten seien, als dies gerne in den Medien bislang dargestellt wurde. So wurden in den letzten Tagen die Absatzprognosen bei Yingli Energie deutlich nach unten korrigiert. Gestern zog nun auch Trina Solar nach, was zu starken Irritationen am Anlegermarkt führte. Dabei mehren sich nun kritische Stimmen, die davon ausgehen, dass auch die Konkurrenten Canadian Solar wie auch Jinko Solar hier bald nachziehen könnten, zumal der Solarsektor ohnedies bereits als angeschlagen gilt. Die Prognosen des Vorjahres hatten sich zuletzt als zu optimistisch herausgestellt. So konnte das Unternehmen im ersten Quartal des Jahres bisher lediglich geschätzte 550 Megawatt Strom absetzen. Anvisiert hatte der Konzern jedoch zwischen 670 und 700 Megawatt Strom. Immerhin gelang es dem Solarkonzern inzwischen erfolgreich, den durch Verzögerungen bei der Auslieferung der Produkte nach Europa verursachten Umsatzrückgang durch eine  Erhöhung der Bruttomargen auf seine Produkte zu kompensieren. So soll diese nun zwischen 18 und 20 Prozent liegen – nach bislang lediglich 15 Prozent. Zu schaffen macht dem Konzern aber auch der weltweite Rückgang der Modulpreise. Anleger straften dies ab: Die Talfahrt der Aktien von Trina Solar setzt sich fort: Die Papiere verloren gestern weitere sechs Prozent und liegen somit fast 50 Prozent unter ihrem Höchststand, den die Aktie im März des Jahres verzeichnen konnten.
Anlegertip: Chinesische Solaraktien zeichnen sich nach wie vor durch einen hohe Volatilität aus. Für Anleger mit schwachen Nerven eignen sie sich nicht. Charttechnisch gilt der Solarsektor weiterhin als angeschlagen. Eine technische Erholung erscheint dennoch möglich, wobei es kaum möglich ist, Aussagen darüber zu treffen, ob diese Erholung zeitnah eintreten kann oder ob es zuvor nochmals einen Kursrutsch geben wird. Zwar steht die KGV hier nach wie vor sehr niedrig, erscheint aber nicht als der geeignete Gradmesser für eine schnelle Entscheidung für oder gegen ein Investment im Solarsektor.

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