Absatz der Tabakindustrie geht auf Rekordtief zurück

2014 ist das Jahr des geringsten Zigarettenabsatzes in Deutschland seit der Wiedervereinigung. Möglicherweise liegt dies in einem gestiegenen Gesundheitsbewusstsein der Bundesbürger begründet. Freuen kann sich die Staatskasse dennoch, denn die Einnahmen aus der Tabaksteuer stiegen weiter.
Wiesbaden – 79,5 Milliarden Zigaretten kauften die Deutschen im letzten Jahr. Das berichtet das Statische Bundesamt in Wiesbaden. Was auf den ersten Blick gigantisch erscheint, ist dennoch 0,9 Prozent weniger als noch ein Jahr zuvor und zudem die geringste Menge seit dem Jahr 1991, als noch 146,5 Milliarden Zigaretten abgesetzt worden waren.

Unklar ist, ob Raucher nun stärker auf Pfeife oder Zigarre umsteigen. Beides war von den zuletzt durchgeführten Steuererhöhungen nicht betroffen. Angesichts steigender Preise aufgrund einer drastisch erhöhten Tabaksteuer kann der Staatssäckel dennoch auf höhere Einnahmen bauen. Nachdem im Vorjahr die Tabaksteuer angehoben worden war, kann der Staat auf 12,3 Milliarden Steuereinnahmen bauen – ein Plus von 0,1 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr, in dem bereits die Steuer auf Tabak und Feinschnitt erhöht worden war. Infolgedessen war auch 2013 die verkaufte Menge an Zigaretten wie auch Feinschnitt zum Selbstdrehen zurückgegangen. Allerdings lag dieser Rückgang bei gerade einmal 0,1 Prozent.
Die Tabakindustrie stellt sich indes darauf ein, auch künftig weiterhin weniger Zigaretten abzusetzen. Auswirkungen auf bestehende Werke werde dies jedoch nicht haben. Der Absatzrückgang sei ohnehin „moderat“, kommentierte es der Deutsche Zigarettenverband (DZV). Dessen Geschäftsführer Jan Mücke betonte, dass die Entwicklungen „sehr viel ungünstiger“ hätten sein können. Den Rückgang ausschließlich auf die Steuererhöhung zu schieben, sei ihm „zu einfach“. Sowohl der Faktor „Gesundheitsbewusstsein“ wie auch das Wetter seien wichtige Faktoren. „Ist das Wetter gut, rauchen die Leute mehr.“, so Mücke. Nicht zu vernachlässigen sei indes die Tatsache, dass schätzungsweise ein Fünftel der in Deutschland tatsächlich gerauchten Zigaretten an der Steuer vorbei gekauft werden würden. Dabei handele es sich um geschmuggelte oder gefälschte Zigaretten, so der DZV.

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