Bayer-Aktie verliert nach Urteil im Glyphosat-Prozess

Eine Niederlage vor Gericht musste die nun zu Bayer gehörende Firma Monsanto hinnehmen. In den USA wurde der Unkrautvernichter Glyphosat für mitursächlich befunden, eine Krebserkrankung eines Mannes ausgelöst zu haben. Infolgedessen stürzte die Aktie von Monsanto-Eigner Bayer ab.
Im Glyphosat-Prozess in den USA wurde ein weiteres Urteil gegen Monsanto gesprochen. Dies hatte zur Folge, dass die Aktie von Bayer als Besitzer von Monsanto eingebrochen ist. Der Kurs gab um über zehn Prozent nach, nachdem die Börse geöffnet wurde und das Gericht in San Francisco sein Urteil gesprochen hatte. Zeitweise rutschte der Kurs des Bayer-Anteilscheines um mehr als zwölf Prozent ins Minus. Auf dem Börsenparkett wächst die Sorge, dass zukünftig noch weitere Belastungen in Höhe von mehreren Milliarden auf Bayer zukommen könnten.
Der Pharmakonzern hatte nun einen weiteren Teilprozess um sein Mittel Glyphosat verloren, dem die Richter ein erhöhtes Risiko, an Krebs zu erkranken, zugesprochen hatten. Im Bundesbezirksgericht San Francisco lautete das einstimmige Urteil der Jury, dass das Mittel Roundup, dass zur Vernichtung von Unkraut eingesetzt worden war, wesentlich dazu beitragen habe, dass ein Mann an Lymphdrüsenkrebs erkrankte.


Der Kläger, Edwin Hardeman, warf Monsanto vor, die Risiken verschwiegen zu haben, die aus dem Wirkstoff Glyphosat resultieren. Ob nun Monsanto über Risiken bewusst hinweggetäuscht habe und in welcher Höhe nun auch Schadenersatz zu zahlen sei, wird indes erst zu einem späteren Zeitpunkt in der der zweiten Phase des Prozesses entschieden werden.
Das Urteil der sechsköpfigen Jury kam offenkundig für zahlreiche Anleger überraschend. Man hatte hier wohl darauf gebaut, dass die bereits zuvor angekündigte Zweiteilung des Prozesses die Chancen verbessern würde, dass Bayer glimpflicher davonkomme. Das Urteil sei zwar nicht bindend für die insgesamt 11.000 anderen Klagen, die aktuell gegen die Bayer-Tochter Monsanto geführt werden, aber es lässt Rückschlüsse zu, wie diese ausgehen könnten – zumal dies bereits die zweite Niederlage von Monsanto vor einem Gericht in Sachen Glyphosat binnen eines Jahres darstellt.

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