Der Dispositionskredit – Die vorsichtige Finanzierungsalternative

Vor einigen Tagen habe ich ein neues Girokonto eröffnet. Ich bin Student und gehe einem regelmäßigen Nebenjob nach. Dennoch ist die finanzielle Situation stets unausgewogen. Es gibt Monate, da fehlen besonders am Monatsende einige Euro. Die Bank hat mir einen großzügigen Dispositionskredit angeboten. Wenn durch das Studium somit Zusatzkosten begründet werden, kann ich mein Konto im gewissen Rahmen wirtschaftlich überschulden. In den nachfolgenden Semesterferien habe ich mich allerdings intensiv mit der speziellen Kreditform auseinandergesetzt. Im Grunde bietet die Bank ein flexibles Finanzsystem an. Ich habe dennoch versucht, den vollen Dispositionsbetrag nicht auszuschöpfen. Es hat sich vergleichsweise schnell gezeigt, dass die Bank ihren Service von den Kunden bezahlen lässt. Insofern fordert sie für die Leistung eine entsprechende Zinszahlung. Im Kreditgeschäft stellt ein derartiges Vorgehen sicherlich keine Besonderheit dar. Jedoch unterscheiden sich die Zinssätze zwischen einem Dispositionskredit und einem herkömmlichen Kredit erheblich. Der vertraglich eingeräumte Überschusskredit wird mit einer hohen Zinsforderung abgesichert. Der Dispo sollte insofern lediglich zur kurzfristigen Finanzierung genutzt werden. Nach der Inanspruchnahme sollte der Fehlbetrag möglichst zeitnah durch einen neuen Geldeingang auf dem Konto ausgeglichen werden. Andernfalls lohnt sich die spezielle Kreditform nicht. Für größere Investitionen sollte alternativ ein Ratenkredit abgeschlossen werden.

Dies ist insbesondere dann sinnvoll, wenn der Kredit über einen langen Zeitraum beansprucht werden soll. Zwar müssen Antragsteller im Regelfall eine Bearbeitungsgebühr entrichten, allerdings sind die Zinsforderungen vergleichsweise attraktiv. Außerdem handelt es sich bei dem Dispositionskredit um eine freiwillige Leistung der Banken. Sie sind somit auch berechtigt, den Vertrag jederzeit zu kündigen. Verbraucher könnten somit Gefahr laufen, dass ihre laufenden Rechnungen nicht mehr gezahlt werden können. Es ist somit nicht ratsam, sich finanziell auf den Überziehungskredit zu verlassen. Immerhin liegt der durchschnittliche Jahreszinssatz bei etwa 13 %. Die Zinsforderungen werden tageweise verlangt, weswegen sich eine frühzeitige Tilgung empfiehlt.
Theoretisch wäre es allerdings möglich, den Überziehungsrahmen unbegrenzt zu nutzen. Dies würde jedoch die Zinslast erheblich in die Höhe treiben. Zudem wird auch die Höhe des Kredits von der Bank selbst festgelegt. Im Regelfall liegt die Bemessungsgrundlage beim regelmäßigen Nettoeinkommen. Bankkunden können etwa das zwei-oder dreifache ihres Einkommens zusätzlich verwerten. Sparbücher oder ähnliche Geldanlagen, die zusätzlich bei der Hausbank abgeschlossen wurden, bieten zusätzlichen Spielraum für die Kredithöhe. In keinem Fall sollte der finanzielle Rahmen überschritten werden. Dies lassen manche Hausbanken zwar zu, allerdings fordern sie insofern Strafzinsen in Höhe von etwa 18 %.

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