Juli 19
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Im zweiten Quartal des laufenden Jahres ist die Deutsche Bank wie zu erwarten tief in die Verlustzone hineingeraten. Der Umbau des Kreditinstitutes zeigt hier bereits seine Auswirkungen.
Der aktuelle Quartalsbericht von Deutschlands größtem Geldhaus zeigt bereits die Auswirkungen des angekündigten Umbau des Konzerns: Die Deutsche Bank weist ein Minus von 3,15 Milliarden Euro aus – und das, nachdem im Vorjahreszeitraum noch ein Plus von 401 Millionen Euro verbucht werden konnte. Die Deutsche Bank, die derzeit eine radikale Neuausrichtung vorantreibt, will rund 18.000 Stellen streichen. Daher hatte man bereits angekündigt, dass ein Verlust von 2,8 Milliarden Euro erwartet werde. Mit dem aktuellen Ergebnis fällt dieses Minus nun größer als befürchtet aus, wobei Konzernchef Christian Sewing betont, dass ein Großteil der Kosten, die der Umbau verschlinge, bereits in diesem zweiten Quartal zu finden seien. Sewing unterstreicht, dass man profitabel wäre, wenn man die Belastungen für die Umstrukturierungsmaßnahmen ausklammern würde.
Zudem kann sich das Tochterunternehmen DWS als Fondverwalter freuen: Hier konnte das Plus gesteigert werden. Der Gewinn beträgt aktuell 112 Millionen Euro und ist damit um 22 Prozent höher, als dies im Vorjahreszeitraum der Fall war. Bei DWS greifen bereits deutliche Sparmaßnahmen. Das zeigt sich nun beim Gewinn.
Vor allem das Investmentbanking der Deutschen Bank wird zusammengestrichen. Darunter fällt der Handel mit Wertpapieren und Devisen. Auch Firmenübernahmen, Börsengänge von Unternehmen oder Fusionen werden hier abgewickelt. Während der Finanzkrise kam hier erste Ernüchterung auf, denn zuvor war diese Sparte ein echter Gewinnbringer für den Konzern. Zeitweise stammte aus diesem Bereich der größte Anteil des Gesamtgewinns. Mit der Finanzkrise zeigte sich aber die Kehrseite, denn zahlreiche Klagen, etwa von Anlegern, führten zu Strafzahlungen in Milliardenhöhe. Bis heute leidet die Investmentbank darunter: In den letzten beiden Quartalen verbuchte man hier rote Zahlen. Um 18 Prozent brachen im nun abgeschlossenen zweiten Geschäftsquartal die Erträge im Bereich Unternehmens- und Investmentbanking ein. Sie betragen zwar 2,94 Milliarden Euro, aber vor Steuern machte der Verlust dann letztlich 907 Millionen Euro aus. Ein Jahr zuvor gab es noch einen Gewinn: Mit 475 Millionen Euro lag man hier noch im Plus.