Gewinneinbruch bei Daimler: Konzern reduziert Dividende

Das vergangene Jahr war schwierig für den Stuttgarter Autobauer: Daimler kann zwar auf stabile Absatzzahlen aufbauen, aber beim Gewinn legte man den Rückwärtsgang ein: Minus zwei Drittel. Dies hat nun sowohl für die Aktionäre wie auch für die Mitarbeiter Folgen.
Der Gewinn bei Daimler leidet unter den Kosten, die dem Konzern entstehen, um sich auf Elektromobilität einzustellen. Dabei verdient Daimler nun 2,7 Milliarden Euro – ein Minus um fast zwei Drittel. Diesen Wert nannte das Unternehmen in Stuttgart und bestätigte damit auch, dass sich die Lage beim Ertrag bereits zum zweiten Mal in Folge verschlechtert habe. Man habe auch 2019 von einer starken Nachfrage nach Produkten des Hauses Daimler profitiert, aber, so Daimler Chef Ola Källenius, mit dem Gewinn könne man „nicht zufrieden sein“. Es seien vor allem „erhebliche Sonderbelastungen“, die die Finanzergebnisse des Unternehmens im Jahre 2019 erneut belastet hätten. Beim Ebit, dem Betriebsergebnis, habe man ein Minus von 61 Prozent hinnehmen müssen. Dies mache derzeit 4,3 Milliarden Euro aus – und dies bei einem leichten Plus beim Umsatz.
Rechtskosten für den Dieselskandal seien bereits in einer Pflichtmitteilung zum Monatsende im Januar als Belastung genannt worden. Der gesamte Aufwand hierfür dürfte sich nach Angaben des Konzerns in Milliardenhöhe bewegen. Zudem laufen bei Daimler die Vorbereitungen, Verbrennungsmotoren durch Elektroantriebe abzulösen.

Dies ist zeit- und kostenintensiv. Man wolle seine Zukunft in der, so Källenius, „CO2-neutralen Mobilität“ suchen. Auch die Digitalisierung wolle man „konsequent“ vorantreiben. Man müsse hierzu vor allem in neue Technologien „substanziell“ investieren. Dem Wandel würden aber auch Arbeitsplätze zum Opfer fallen. Daimler geht dabei von einem Jobverlust von 10.000 Stellen bis zum Jahre 2022 aus. Auch die Sonderzahlung für Mitarbeiter fällt nun geringer aus. Waren es im Vorjahr noch 4.965 Euro, die je Mitarbeiter gezahlt wurden, sind es nur noch 597 Euro. Hinzu kommt eine einmalige „Anerkennungsprämie“, die je nach Mitarbeiter bis zu 500 Euro betragen kann.
Auch bei den Aktionären kommt das Minus beim Gewinn spürbar an: Sie müssen bei der Dividende ebenfalls ein Minus hinnehmen, da hier die Ausschüttung deutlich kleiner als erwartet ausfallen wird. Gerade einmal noch 90 Cent werden je Anteilsschein ausgeschüttet werden. Ein Jahr zuvor waren es noch 2,35 Euro je Aktie. Zudem hatten Analysten für 2019 mit einem Wert gerechnet, der über einem Euro liegt.

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