Mai 15
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Puma plant, den Abstand zu Nike wie auch zu Adidas zu verkleinern und will auch wieder als große Marke im Sport wahrgenommen werden. Dies soll erreicht werden durch eine Neuinszenierung des Unternehmens.
Es war eine große Werbeaktion, mit der sich Puma vergangen Dienstag auf dem New Yorker Time Square ins Gespräch brachte: In wechselnder Besetzung strampelten zahlreiche Läufer auf eigens aufgestellten Laufbändern über mehrere Stunden, ehe sich dann Usain Bolt, Weltrekordhalter über 100 Meter, zu ihnen gesellte und, übertragen auf zahlreiche Monitore, mit den Worten „I give you Ignite“ das jüngste Laufschuh-Modell von Puma vorstellte.
Dies kann als Beleg dafür gelten, wie sich das Unternehmen aus Herzogenaurach, das dieser Tage sein Jahresergebnis bekannt gab, in der Zwischenzeit verändert hat. Puma versteht sich inzwischen als Verfolger Nummer 1 der großen Sportartikelhersteller Nike und Adidas. Um diesem Ziel gerecht zu werden, schlägt man unter der Führung von Puma-Chef Björn Gulden neue Wege ein. Die Inszenierung als Underdog bzw. als kleine unkonventionelle Alternative zu den übrigen Wettbewerbern werde man zu Gunsten einer Me-Too-Strategie aufgeben, um sich klar als Sportmarke zu positionieren. Man setze dabei ebenso auf große Events wie auch auf Soziale Netzwerke, auf neue Produkte und vor allem auf die besten Stars, die man engagieren könne. Man wolle als Sportmarke wahrgenommen werde, so Gulden, um eine feste Basis für künftiges Wachstum zu schaffen, auch wenn dies bedeute, seine bisherige Unverwechselbarkeit erst einmal einbüßen zu müssen.
Im Sportschuhmarkt zeichnen sich zudem erste Erfolge unter der Federführung des neuen Designchefs Thorsten Hochstetter ab. Und auch Gulden selbst, ursprünglich Manager bei Deichmann, schafft es, durchs eine pragmatische und verbindliche Art, im Handel Vertrauen zu schaffen.
Analysten gehen davon aus, dass der Konzern derzeit seine Umsatz von drei Milliarden Euro halten werde, während Puma selbst sogar von einem leichten Anstieg ausgeht. Die Grundlagen für Wachstum stehen also nicht schlecht, zumal man auf Analystenseite von einer Vervielfachung des Gewinns ausgeht. Dabei gilt es aber zu berücksichtigen, dass der Überschuss im Jahre 2013 lediglich gerade einmal bei 5 Millionen Euro lag – ein Folge zahlreicher Sondereffekte. Man könne bei einem erwarteten Gewinn von rund 75 Millionen Euro in 2014 dann davon sprechen, dass man „normale Verhältnisse“ wiederherstellen werde.