Springer betont nach KKR-Einstieg Festhalten an journalistischer Tradition

Der vor kurzer Zeit bei Axel Springer eingestiegene Finanzinvestor KKR har einen rigiden Sparkurs für das Unternehmen angekündigt. Springer-Vorstandsvorsitzender Döpfner bekräftigte nun aber in einem Interview, dass man an seiner journalistischen Ausrichtung festhalten werde und bekannte sich auch ausdrücklich zur Tageszeitung „Die Welt“.
Das Investmentunternehmen KKR (Kohlberg Kravis Roberts), das vor kurzer Zeit beim Medienkonzern Axel Springer eingestiegen ist, hat bereits drastische Veränderungen angekündigt. So werde man tiefgreifende Einschnitte bei der betrieblichen Altersvorsorge für die Beschäftigen vornehmen. Zudem werde man Axel Springer alsbald von der Börse nehmen. Einsparen und Umbaumaßnahmen werde es überall da geben, wo das Unternehmen „nicht wachse“. Dies hatte man in einem Schreiben an die Mitarbeiter kommuniziert.


In einem Interview, das Vorstandsvorsitzender Mathias Döpfner nun der „Süddeutschen Zeitung“ gegeben hatte, bekräftige er, dass man Arbeitsplätze abbauen werde und Umstrukturierungen vornehmen werde, wo struktureller Umsatzrückgang vorherrsche. Sowohl die Bild-Zeitung wie auch die Tageszeitung „Welt“ seien davon betroffen. Der Fokus liege hier zudem auch auf anderen Zeitschriften und Druckereien, allerdings werde man eher „bei den Häuptlingen als bei den Indianern“ sparen. Damit deutete er insbesondere eine Verschlankung an, die die Chefredaktionen betreffen würden. Man müsse feststellen, dass bei Springer heute mehr Menschen arbeiteten als noch vor 15 Jahren. Daher stünde ein Abbau von Arbeitsplätzen an. Allerdings unterstrich er auch, dass es in den Unterlagen, die den Einstieg von KKR regelten, bereits ein klares Bekenntnis zur Zeitung „Welt“ geben würde. Zu diesem Medienprodukt bekenne man sich klar und „ausdrücklich“ – obwohl die „Welt“ nicht zur Steigerung „der Durchschnittsrendite des Hauses“ beitrage. Sie sei aber ein „essenzieller Teil von Axel Springer“, bekräftigte Döpfner.
Man bleibe, so betonte auch die Erbin von Axel Springer, Friede Springer, ein „journalistisches Haus“. KKR sagte, man werde Springer „langfristig begleiten“ und baue auf die Visionen Döpfners, der Springer mit journalistischen Marken und digitalen Rubrikmärkten auf zwei Standbeine stellen will und langfristig die globale Marktführerschaft anstreben würde. Insbesondere Online-Nachrichtenangebote sollen die rückläufige Entwicklung bei den Printprodukten ausgleichen. Inzwischen erwirtschaften Digitalangebote das Karriereportal Stepstone oder das Portal Business Insider 71 Prozent des Umsatzes.

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