Mai 20
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Die Wirtschaft scheint von den Lockerungen rund um die Coronakrise zu profitieren: Die Verbraucher verhalten sich wieder konsumfreudiger und auch der Außenhandel Deutschlands zeigt sich optimistischer.
Zuletzt war die Stimmung unter den deutschen Exporteuren so schlecht wie noch nie, doch nach dem Absturz scheint es nun wieder aufwärts zu gehen. Das meldet das Ifo-Institut und bezieht sich auf die aktuellen Werte, wonach im Monat Mai die Exporterwartungen von minus 50,2 auf minus 26,9 Zähler ansteigen. Die Werte resultieren aus einer regelmäßigen Befragung des Münchner Wirtschaftsforschungsinstituts unter 2.300 Unternehmen aus dem verarbeitenden Gewerbe. Dies, so war aus dem Institut zu hören, sei „einmalig“, auch wenn man noch keinen Grund für Optimismus sehe. Aber, so sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest, dies sei ein „Silberstreif am Horizont“.
Zwar rechneten nahezu alle Betriebe mit einem Rückgang bei den Ausfuhren, aber dieser sei derzeit weniger deutlich ausgeprägt, als man dies im Vormonat angenommen habe. Die Exporterwartungen seien daher in allen Schlüsselbranchen gestiegen. Vor allem die Autobranche sei hier ebenso zuversichtlich wie die Elektrobranche. Skeptischer sei man indes in den Bereichen Metallerzeugung, Metallverarbeitung und im Maschinenbau – obwohl sich auch hier die Lage wieder besser darstellte.
Auch bei den Privatverbrauchern hat sich die Stimmung aufgehellt. Hier haben erste Lockerungen in der Coronakrise Wirkung gezeigt, sagte die Gesellschaft für Konsumforschung, GfK, in Nürnberg. Die Verbraucherlaune habe sich daher etwas verbessert. So bewerte man für den Monat Juni im Rahmen des GfK-Barometers diese mit minus 18,9 Punkten. Dies stelle im Vergleich zum Vormonat eine Verbesserung um 4,2 Zähler dar. Die Konsumlaune war zuvor durch die Corona-Pandemie auf ein Rekordtief abgesackt. Die Verbraucher würden sich nun etwas von dem Schock der Vormonate erholen, so GfK-Experte Rolf Bürkl. Dass nun viele Geschäfte wieder öffnen, würde dazu beitragen, dass die Neigung zum Konsum nicht noch deutlichere Einbußen verkraften müsse, sondern sich sogar wieder etwas verbessern würde. Die Verunsicherung sei allerdings weiterhin groß. Hier verweist die GfK auf den zweiniedrigsten Wert in ihrem GfK-Barometer, der jemals gemessen wurde.