Wirtschaft im Osten Deutschlands noch immer hinter den westlichen Bundesländern

Die Bundesregierung zeigt in einem Bericht auf, dass inzwischen eine „deutliche Verlangsamung“ beim Angleichen zwischen der Wirtschaftskraft Ost und West eingetreten ist. Allerdings zeigt das Material auch, dass es auch im Westen der Republik Regionen gibt, die wirtschaftlich als abgehängt gelten müssen.
In Bezug auf die Wirtschaftskraft hängt der Osten Deutschlands auch 27 Jahre nach der Wiedervereinigung dem Westen immer noch klar hinterher. Die Lücke schließt sich hier sehr langsam und ginge aktuell nur noch „schleppend“ voran. Dies betont die Bundesregierung in einem Bericht, der in den nächsten Tagen Gegenstand einer Beratung im Kabinett sein werde. Demnach liegt das Bruttoinlandsprodukt (BIP) je Einwohner in den östlichen Bundesländern bei gerade einmal 73,2 Prozent des Vergleichswertes Westdeutschland. Die Veränderung, die sich hier binnen eines Jahres ergeben habe, darf damit als minimal bezeichnet werden. Würde man Berlin ausklammern, dann wäre der Wert noch niedriger und beträgt gerade einmal 68 Prozent. Zudem zeichnet sich ab, dass die Verringerung des Abstands in den letzten 15 Jahren deutlich an Fahrt verloren habe. In den neuen Ländern sei die Wirtschaftskraft nach wie vor deutlich schwächer als in den alten Bundesländern. Dies resultiere einerseits daraus, dass die Zentralen großer Konzerne nicht in Ostdeutschland angesiedelt seien.

Kein einziges Unternehmen aus dem Deutschen Aktienindex (DAX) sei hier vertreten. Auch sei die ostdeutsche Wirtschaft insgesamt kleinteiliger organisiert. Einschränkungen resultierten auch aus der Tatsache, dass Firmen aus Ostdeutschland oftmals Teil westdeutscher Unternehmen seien. Die schränke deren Potential ein, da größere Firmen oftmals Investitionen in die Bereiche Forschung, Entwicklung und Innovation meist im geografischen Umfeld ihrer Konzernzentrale tätigten.
Auffällig sei zudem, so die Bundesregierung, dass die Kluft zwischen armen und reichen Regionen größer als in Ländern wie Großbritannien oder Frankreich sei. Demographischer Wandel und auch die Globalisierung dürften diesen Trend sogar in den nächsten Jahren noch verschärfen. Allerdings seien hiervon durchaus auch Regionen in Westdeutschland betroffen. Allerdings sei die Strukturschwäche in Ostdeutschland zumeist flächendeckend. Hier sei eine intelligente Förderung der strukturschwachen Regionen in Ost und West erforderlich, betonte die Ostbeauftragte der Bundesregierung Iris Gleicke.

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