Die Zeiten günstiger Zinsen könnten sich dem Ende zuneigen. Die Europäische Zentralbank (EZB) appelliert an die Politik, für diesen Fall Vorbereitungen zu treffen. Maßnahmen seien erforderlich, um sich dieser Herausforderung zu stellen – auch wenn es in der Notenbank dazu auch andere Meinungen geben würde.
Die Europäische Zentralbank hat seit vielen Monaten die Leitzinsen auf null Prozent festgesetzt. Zusätzlich zu diesem Rekordtief pumpt sie permanent mittels des Ankaufs von Anleihen und anderen Wertpapieren Milliardensummen in das Finanzsystem des Währungsraums. Hintergrund ist, dadurch die Banken zur verstärkten Kreditvergabe zu motivieren. Das Programm ist auf 2,28 Billionen Euro angelegt. Auf diese Art soll die Konjunktur gestützt werden. Die Inflation ist indes der EZB noch immer zu gering. Aus diesem Grund, so Peter Praet, der Chefvolkswirt der EZB, sei die lockere Geldpolitik nach wie vor angemessen. Dies betonte er nun nochmals im Rahmen eines Interviews, das er der spanischen Zeitung „Expansion“ gab.
Anders sieht das der Franzose Benoît Curé. Dieser ist Mitglied des aus sechs Personen bestehenden Führungsteams der EZB und warnte nun die Regierungen der Eurozone. Seiner Meinung nach sei es dringend notwendig, dass sich die Länder darauf vorzubereiten hätten, dass die derzeitige Niedrigzinsphase nicht ewig auf „dem aktuellen Niveau bleiben werden.“
Die Deutsche Bank revidiert ihre Umbaupläne und will nun den Konzern anders als ursprünglich geplant umbauen. Die Börse reagiert mit einem Kurssturz der Aktie des Bankhauses von über sechs Prozent. Und auch für die Mitarbeiter stehen harte Zeiten ins Haus, denn der Verstand verkündet einen weiteren Stellenabbau.
Wieder einmal soll die Deutsche Bank umgebaut werden. Dies hat deren Chef, John Cryan, bekannt gegeben. Anders als zuvor geplant solle die Postbank nun doch nicht abgestoßen werden, sondern mit der Deutschen Bank verschmolzen werden. Insbesondere der Bereich des Geschäfts mit den Privatkunden ist hiervon betroffen. Dies alles überrascht, nachdem die Ausgliederung der Postbank in der Vergangenheit bereits vorangetrieben worden war. Zudem plant Cryan eine Kapitalerhöhung.
Dabei handelt es sich um die nächste Kapitalerhöhung, nachdem bereits vor drei Jahren ein ähnlicher Schritt erfolgte. Nun plant das Kreditinstitut, sich auf ähnliche Art die Summe von acht Milliarden Euro zu besorgen. Auch die Vermögensverwaltung soll an die Börse gebracht werden und somit weitere zwei Milliarden Euro in die Kassen spülen. Entsprechende Pläne bestätigte das Kreditinstitut nun in Frankfurt.
Feb. 17
10
Die Kosten für Lebensmittel wie auch für Energie steigen und treiben das Niveau der Inflation nach oben – nicht nur in Deutschland, sondern in der gesamten Eurozone. Die Verbraucherpreise legten hier überdurchschnittlich stark zu und lagen im Januar Vergleich mit dem Vorjahresmonat bei einem Plus von 1,8 Prozent.
Im Monat Januar ist die Inflation im gesamten Euroraum deutlich angestiegen und liegt bei einem Plus von 1,8 Prozent – verglichen mit dem gleichen Monat des Vorjahres. Diese Zahl teilte das europäische Statistikamt Eurostat mit. Die Preissteigerung hat damit den höchsten Stand seit Februar des Jahres 2013 erreicht. Zahlreiche Volkswirte zeigten sich überrascht, waren sie doch zuvor lediglich von einem Anstieg um 1,5 Prozent ausgegangen. Das Plus fällt damit deutlicher aus als im Vormonat, wo die Inflation 1,1 Prozent betrug.
Vor allem die Kosten für Energie waren echte Preistreiber. 8,1 Prozent betrug hier die Verteuerung, nachdem sich die Länder der OPEC darauf verständigt hatten, die Produktion zu kürzen und dadurch die Preisentwicklung anzukurbeln. Um 1,7 Prozent sind Lebensmittel teurer geworden. Nicht verändert hatte sich die sogenannte Kernrate, die sich auf 0,9 Prozent beläuft. Dieser Wert schließt schwankungsanfällige Größen wie beispielsweise Energiepreise aus.
Jan. 17
10
Seit mehreren Monaten versuchten Manager die Fusion von Linde mit dem Wettbewerber Praxair zu erschweren. Die Führungsspitzen der beiden Unternehmen haben sich nun dennoch einigen können und erschaffen mit dem Zusammenschluss einen neuen Weltmarktführer in Sachen Gase. Weniger euphorisch geben sich indes die Arbeitnehmer.
Die Verhandlungen waren lang und oftmals zäh und drohten immer wieder zu scheitern, aber nun haben sich Linde und Praxair auf die Eckpunkte einer Fusion geeinigt. Das neue Unternehmen wird damit zum weltgrößten Gasekonzern aufsteigen. Wolfgang Reitzle, der Aufsichtschef von Linde, wird diesen Posten auch künftig besetzen und zusammen mit Praxair-Boss Steve Angel künftig die Konzernleitung innehaben. Der Zusammenschluss werde über einen Aktientausch erfolgen, so dass die bisherigen Aktionäre künftig je die Hälfte an dem zusammengeschlossenen Unternehmen halten werden.
Noch im September sah dies alles anders aus, als der Zusammenschluss zu scheitern drohte. Weder auf eine Struktur des neuen Unternehmens noch auf den Firmensitz hatte man sich seinerzeit einigen können. Hier waren vor allem interne Machtkämpfe ausschlaggebend gewesen. Hier konnte man sich inzwischen auf eine Aufteilung der Zentralfunktionen zwischen den USA und München einigen. Als Unternehmensname werde Linde weiterhin geführt werden. Allerdings werde Danbury im US-amerikanischen Bundesstaat Connecticut weiter der Dienstsitz von Konzernchef Angel bleiben. Jeweils aus Deutschen und Amerikanern werde sich künftig im gleichen Verhältnis das Top-Management zusammensetzen. Diese Eckdaten nannte Linde nun.
Das Weihnachtsgeschäft steht vor der Tür und die Verbraucher zeigen in diesem Jahr eine deutliche Steigerung bei der Kauflaune. 280 Euro will jeder Deutsche durchschnittlich ausgeben, um am Heiligabend seinen Lieben mit Geschenken eine Freude zu machen.
Rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft bessert sich die Kauflaune der Bundesbürger. Die Stimmung der Verbraucher sei stabil und auch die Erwartungen an die Konjunktur wie auch ans eigene Einkommen seien positiv, betonen Marktforscher der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) in Frankfurt. Dies alles, so die Experten, würde zu Weihnachten die Kauflaune befeuern. Ihre Aussagen stützen sie auf Daten einer Untersuchung, die monatlich durchgeführt wird und zu der jeweils 2000 Personen befragt werden. Inhalt ist dabei stets unter anderem die Erwartung an die wirtschaftliche Lage.
So scheint eine Trendwende einzutreten, denn nachdem der sogenannte GfK-Konsumklimaindex zweimal in Folge rückläufig war, steigt er nun für den Monat Dezember wieder und liegt nunmehr bei einem Wert von 9,8 Punkten. Einen Monat zuvor stand dieser Wert bei 9,7. Im Juni war er erstmals und die Marke von 10 Punkten gerutscht.
Wenig Kopfzerbrechen machen sich aktuell die Unternehmen in Europa, denn die Aussichten für eine positive Entwicklung sind derzeit immer noch besser, als zahlreiche Experten bislang erwartet hatten. Dies resultiert aus einer monatlich erhobenen Umfrage unter Einkäufern.
Unternehmen, die in der Eurozone tätig sind, zeigen sich im Monat Oktober deutlich optimistischer, als dies zunächst erwartet worden war. Die Stimmung habe sich weiter aufgehellt und auch was das Tempo eines Aufschwungs angeht, so sei man viel zuversichtlicher. Das Forschungsinstitut Markit in London teilte hierzu mit, dass sich der von den Briten erhobene Einkaufsmanagerindex um 1,1 Zähler auf 53,7 Punkte erhöht habe. Die Studie gilt an den Finanzmärkten als wichtiger Indikator und könnte zudem dazu beitragen, zum gegenwärtigen Zeitpunkt den Druck zu nehmen, der auf der Europäischen Zentralbank lastet. Hier wurde in der jüngsten Vergangenheit der Ruf nach einer Lockerung der Geldpolitik, insbesondere der Zinspolitik, laut.
Die Studie gilt als Gradmesser für die Entwicklung der Konjunktur. Er bezieht sich zwar zunächst auf die Industrie, wird aber auch als Gradmesser für die restlichen Bereiche der Wirtschaft herangezogen. Der Einkaufsmanagerindex wird gebildet aus insgesamt elf Teilindizes. Diese spiegeln die Veränderung zum Vormonat wider. Sackt dieser Gesamtwert unter die Marke von 50 Punkten, bedeutet dies, dass die Industrie im Vergleich zum Vormonat geschrumpft sei. Wachstum wird durch Werte reflektiert, die größer als 50 Punkte sind.
Den Niedrigzinsen zum Trotz hat die Summe, die die Deutschen an Geldvermögen auf Konten parken, ein neues Rekordhoch erreicht. Steigende Löhne wie auch eine hohe Aktienquote befeuern dies ebenso wie ein robuster Arbeitsmarkt.
In Deutschland hat das Geldvermögen eine neue Rekordhöhe erreicht, obwohl derzeit Niedrigzinsen die Rendite alles andere als hoch ausfallen lässt. Hier summiert sich im zweiten Quartal des Jahres bei den privaten Haushalten inzwischen ein Betrag von 5401 Milliarden Euro. Dies teilt die Deutsche Bundesbank mit. Die Zahl setzt sich zusammen aus Bankeinlagen, Ansprüchen gegenüber Versicherungen, Wertpapieren sowie Bargeld.
Im Vergleich zum ersten Quartal bedeutet dies eine Steigerung um 0,8 Prozent bzw. 44 Milliarden Euro. Dies resultiere aus dem langjährigen Durchschnitt, auch wenn leichte Bewertungsverluste in Höhe von fast 4 Milliarden Euro durch eine Flaute an den Börsen hinzukamen. Robust sei weiterhin der deutsche Arbeitsmarkt und auch die Reallöhne seien weiter gestiegen. Dies habe zur Folge, dass die Menschen wieder verstärkt Rücklagen bildeten. Dies geschehe weiterhin zunehmend in Form von Aktien oder auch Fonds – und das, obwohl die Deutschen eher als aktienscheu gelten. Zwar ziehen die Bundesbürger nach wie vor liquide bzw. risikoarme Geldanlagen vor, aber es sei festzustellen, dass die Investitionen in Investmentfonds oder Aktien zunehmen würden. Als Grund hierfür nannte die Bundesbank den Wunsch der Anleger, eine höhere Rendite zu erzielen, als dies derzeit mit Spareinlagen möglich sei. Davon profitierte insbesondere der Markt der Renten- und Immobilienfonds. Weniger Geld als in den Quartalen zuvor floss indes in Aktien. Werden Anteilsscheine von Unternehmen gekauft, dann seien dies zumeist Werte aus Deutschland.