Bei der Finanzierung von Häusern und Immobilien raten Experten den Kreditnehmern, auf eine möglichst lange Zinsbindung zu setzen. Die Konditionen sind derzeit sehr gut, wie die Stiftung Warentest nun mitteilte.
Immobilienkäufer finanzieren einen Teil der Kaufsumme meistens, um sich ihre Traumimmobilie leisten zu können. Um die Kosten im kalkulierbaren Rahmen zu halten, empfehlen Finanzexperten, ein Darlehen mit langfristiger Zinsbindung abzuschließen. Auch wenn diese meist 0,3 bis 0,6 Prozentpunkte über Darlehen mit kurzer Laufzeit liegen, erspart es Immobilienkäufern sowohl den Abschluss einer Anschlussfinanzierung wie auch das Risiko, dann bei inzwischen gestiegenen Zinsen finanzielle Risiken eingehen zu müssen, die aus dann höheren Kreditkosten resultieren. Dies sagen die Experten der Zeitschrift Finanztest, die von der Stiftung Warentest herausgegeben wird. Bei einer Analyse von zwei Finanzierungsmodellen ohne Zinsrisiko betrachteten die Experten die Angebote von rund 70 Anbietern. Sie nahmen dabei das Volltilgungsdarlehen mit langer Zinsbindung ebenso wie die Bausparsofortfinanzierung unter die Lupe. Unter den Angeboten fanden sich beispielsweise ein Volltilgungsdarlehen mit 20 Jahren Zinsbindung eines überregionalen Anbieters, das mit einem Effektivzins von 0,63 Prozent zu finanzieren sei. Auch ein mit einer 30jährigen Zinsbindung versehenes Darlehen mit einem Effektivzins von 1,06 Prozent war verfügbar.
Mit dem Staatsfond will Norwegen den eigenen Wohlfahrtsstaat absichern. Nun drohen dem Staatsfond, der als größter der Welt gilt, stürmische Zeiten. Die Krise rund um das Coronavirus beschwert dem Fond einen Verlust, den der Staat mit 18 Milliarden Euro beziffert.
Im ersten Halbjahr 2020 hat der Staatsfond Norwegens einen Verlust von nahezu 188 Milliarden Kronen erwirtschaftet. Dies entspricht in etwa der Summe von 18 Milliarden Euro. Im Portfolio des Fonds gab es insbesondere im Bestand der Aktien wie auch der Beteiligung an Immobilien herbe Wertverluste, die auch dadurch bislang nicht ausgeglichen werden konnten, dass insbesondere Anleihen inzwischen von gestiegenen Kursen profitieren können. Dies teilte Norwegens Staatsfond mit. Im zweiten Quartal hatten sich zwar die Märkte bereits wieder gut erholt, aber man sei immer noch „Zeuge beträchtlicher Unsicherheit“, erklärte der stellvertretende Geschäftsführer Trond Grande.
Man rechne zudem damit, dass es im Herbst zu weiteren Turbulenzen kommen werde. Dies hänge allerdings davon ab, wie es gelingt, die Pandemie einzudämmen oder ob diese wieder stärker werden wird. Die Form einer „V-förmigen Erholung an den Finanzmärkten“, so Grande gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, hätte man bereits erlebt und er selbst glaube, dass es „eine leichte Diskrepanz zwischen der Realwirtschaft und den Finanzmärkten gibt“. Man müsse daher noch abwarten, bis sich die komplette Auswirkung auf alle Wirtschaftszweige aufzeigen lassen. Derzeit sei die Lage insbesondere bei den Branchen Freizeit und Reise noch nicht vollends absehbar.
Aug. 20
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Der chinesische Außenhandel hat überraschend deutlich zulegen können. Im Juni verbuchte der Import ein starkes Wachstum und auch die Exporte nach Deutschland nahm an Fahrt auf.
Nach wie vor zeigen sich die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Wirtschaft, denn insbesondere zahlreiche Lieferketten sind davon immer noch beeinflusst, aber der chinesische Außenhandel hat sich offenbar davon inzwischen gut erholt. Import wie auch Export sind im Juni erstmalig wieder angewachsen. Dies sagte der chinesische Zoll. Um 0,5 Prozent hätten die Ausfuhren zulegen können, wenn man sie mit dem Vorjahreszeitraum vergleiche. Bei den Einfuhren lag das Plus gar bei 2,7 Prozent. Experten waren zuvor von einem deutlichen Minus beim Import ausgegangen, was dem Niveau der Vormonate entsprochen hätte.
1,5 Prozent konnte im Monat Juni nun der Außenhandel zulegen, was indes dadurch überschattet wird, das für das erste Halbjahr immer noch ein Gesamtminus von 6,6 Prozent zu verzeichnen ist. Im ersten Quartal war China, immerhin die weltgrößte Volkswirtschaft, im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum um 6,8 Prozent wirtschaftlich geschrumpft. Nun deutet sich an, dass China offenbar im zweiten Quartal wieder wachsen kann.
Ein Plus von 20 Prozent bei der Anzahl der Firmeninsolvenzen befürchtet die Wirtschaftsauskunftei Creditreform als Folge der Krise um das Corona-Virus. Allerdings begann das erste Jahr sogar besser, denn die Summe der Firmenpleiten ging hier um acht Prozent zurück.
Eine „Insolvenzwelle von bisher nicht gekanntem Ausmaß“ droht Deutschland für den Fall, dass sich die Wirtschaft nicht schnell genug von dem konjunkturellen Einbruch erhole, den die Corona-Pandemie ausgelöst habe. Dies glaubt Creditreform. Hier geht man davon aus, dass die Anzahl der Firmeninsolvenzen um bis zu 20 Prozent zunehmen könne, sagt der Hauptgeschäftsführer von Creditreform, Volker Ulbricht.
Anders sah es indes im ersten Halbjahr 2020 aus, denn die Zahl der Pleiten im Geschäftssektor ging sogar nochmals im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum um 8,2 Prozent zurück. 8900 Betriebe mussten schließen. Dies habe 125.000 Arbeitsplätze gekostet und es seien Schäden in Höhe von etwa zwölf Milliarden Euro entstanden. Ulbricht betont, dass sich nun aber eine Loslösung der Insolvenzen von der wirtschaftlichen Situation der Unternehmen vollziehe. Die unterstützenden Maßnahmen in Höhe von vielen Milliarden Euro durch die Bundesregierung seien hier maßgebend und auch die bis Ende September währende Aussetzung der Insolvenzantragspflicht trage dazu bei. Diese könne für ein weiteres halbes Jahr verlängert werden und reiche dann bis Ende März 2021.
Die Wirtschaft scheint von den Lockerungen rund um die Coronakrise zu profitieren: Die Verbraucher verhalten sich wieder konsumfreudiger und auch der Außenhandel Deutschlands zeigt sich optimistischer.
Zuletzt war die Stimmung unter den deutschen Exporteuren so schlecht wie noch nie, doch nach dem Absturz scheint es nun wieder aufwärts zu gehen. Das meldet das Ifo-Institut und bezieht sich auf die aktuellen Werte, wonach im Monat Mai die Exporterwartungen von minus 50,2 auf minus 26,9 Zähler ansteigen. Die Werte resultieren aus einer regelmäßigen Befragung des Münchner Wirtschaftsforschungsinstituts unter 2.300 Unternehmen aus dem verarbeitenden Gewerbe. Dies, so war aus dem Institut zu hören, sei „einmalig“, auch wenn man noch keinen Grund für Optimismus sehe. Aber, so sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest, dies sei ein „Silberstreif am Horizont“.
Zwar rechneten nahezu alle Betriebe mit einem Rückgang bei den Ausfuhren, aber dieser sei derzeit weniger deutlich ausgeprägt, als man dies im Vormonat angenommen habe. Die Exporterwartungen seien daher in allen Schlüsselbranchen gestiegen. Vor allem die Autobranche sei hier ebenso zuversichtlich wie die Elektrobranche. Skeptischer sei man indes in den Bereichen Metallerzeugung, Metallverarbeitung und im Maschinenbau – obwohl sich auch hier die Lage wieder besser darstellte.
Fluggesellschaften leiden derzeit weltweit unter der Coronakrise. Für die im Rahmen der Insolvenz des Reiseveranstalters Thomas Cook strauchelnde Condor hatte sich Rettung durch eine Übernahme abgezeichnet, aber der Käufer sprang jüngst ab. Nun sollen weitere Finanzspritzen dem Unternehmen helfen.
Einmal mehr will der Staat der Airline Condor finanziell unter die Arme greifen, um so eine Pleite doch noch abzuwenden. Die beiden Nachrichtenagenturen Reuters und Deutsche Presse Agentur, dpa, berichten einvernehmlich darüber, dass Insider sagten, dass ein im Herbst letzten Jahres vergebener Überbrückungskredit der Kreditanstalt für Wiederaufbau, KfW, nochmals verlängert werden soll. Die Kreditsumme belaufe sich auf 380 Millionen Euro. Eine neue Finanzierung solle zudem den Kredit erweitern. Noch seien aber nicht alle Details geklärt. Auch fehle hierzu noch die Erlaubnis der EU-Kommission, die noch angehört werden müsse.
Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet zudem darüber, dass etwa 200 Millionen Euro aus dem allgemeinen Hilfsprogramm anlässlich der Corona-Pandemie stammen würden, das die Bundesregierung aufgelegt habe. Andere Informationen hat die dpa: Demnach solle der Überbrückungskredit von 380 Millionen auf 550 Millionen Euro aufgestockt werden.
In der Coronakrise will die französische Regierung „alle Mittel“ nutzen, wenn es darum geht, die Unternehmen des Landes zu schützen. Auch eine Verstaatlichung ist kein Tabuthema mehr, wenn dies nötig sei.
Die Regierung in Frankreich hat bekannt gegeben, dass man zur Not auch Unternehmen verstaatlichen werde, wenn darum gehe, diese vor den Auswirkungen der Krise um das Coronavirus zu schützen. Der französische Wirtschaftsminister Bruno Le Maire betonte hier, dass man die großen Unternehmen des Landes mit „allen Mitteln“ schützen werde. Im Rahmen einer Telefonkonferenz sagte Le Maire gegenüber der Presse, dass man als mögliche Schritte derzeit in Erwägung ziehe, drohende Insolvenzen von Unternehmen deren Kapitalisierung wie auch eine Beteilung des Staates in Erwägung ziehe. Auch eine Verstaatlichung sei möglich, wenn dies erforderlich sei. Insgesamt werde man die Summe von 45 Milliarden Euro bereitstellen, um mit diesem Konjunkturpaket sowohl Arbeitnehmer wie auch die Wirtschaft selbst zu schützen. Dies werde indes einen Verstoß gegen die Haushaltsregelungen bedeuten, die für die Mitgliedstaaten der EU gelten.